Fossiler Lackmus-Test bei BlackRock

Bei BlackRock wird das Thema Nachhaltigkeit derzeit großgeschrieben. Nachhaltigkeit, so ist auf der Website von BlackRock zu lesen, sei das „Herzstück“ der Anlageprozesse. Der größte globale Vermögensverwalter bekenne sich vor dem Hintergrund zunehmender Klimarisiken außerdem zu einer „fundamentalen Umgestaltung der Finanzwelt“ und schmückt sich mit Kooperationen in der Klimaforschung.

Der digitale Nachhaltigkeits-Anstrich wird von BlackRock-Hochkarätern bekräftigt: Nicht nur BlackRock-Gründer Larry Fink höchstpersönlich rief in einem Brief an Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit auf, sondern auch der mögliche CDU-Kanzlerkandidat und ehemalige Chef von BlackRock Deutschland Friedrich Merz stellte seinem früheren Arbeitgeber im Rahmen der Polit-Talkshow „Anne Will“ ein äußerst positives Nachhaltigkeits-Zeugnis aus.

Doch ist BlackRock wirklich ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit?

Das hat sich auch das Politikmagazin Monitor gefragt und hat Facing Finance gebeten, einen genaueren Blick hinter die „nachhaltigen Kulissen“ des Finanzdienstleisters zu werfen.

Fazit: BlackRocks Finanzbeziehungen zu TOP CO2-Emittenten in Höhe von über 60 Milliarden Euro lassen immense Zweifel am proklamierten grünen Image aufkommen.

So hält BlackRock allein an den drei größten CO2-Emittenten in Deutschland (2018) – dem Energie- und Braunkohlekonzern RWE, dem Baustoffkonzern HeidelbergCement und dem Energiekonzern E.ON – Anteile (Aktien und Anleihen) im Wert von knapp 8 Milliarden Euro.

Und auch international verhält sich der Finanz –Riese bezüglich Investments in fossile Energien keineswegs zurückhaltend. Hier beläuft sich der Wert der finanziellen Beteiligungen an den TOP 20 CO2-Emittenten der Welt – darunter z.B. ExxonMobil, Shell und BP –, auf fast 54 Milliarden Euro.

Ist das nachhaltiges Investment?

Allein der Blick auf diese 23 Unternehmen zeigt, wie weit Anspruch und Wirklichkeit bei BlackRocks Nachhaltigkeitsstrategie auseinanderklaffen.

Thomas Küchenmeister, geschäftsführender Vorstand von Facing Finance kommt zu dem Schluss: „Kaum jemand profitiert so von der Klimazerstörung wie BlackRock und seine Kundschaft.“

Will BlackRock wirklich nachhaltig agieren, muss sich der Finanzdienstleister– wie alle anderen Investoren auch – aus der fossilen Energie zurückzuziehen. Die jetzt schon dramatischen Folgen des Klimawandels machen das alternativlos.

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BlackRock Beteiligungen an den drei größten CO2-Emittenten in Deutschland (2018)

BlackRock Beteiligungen an den TOP 20 CO2-Emittenten der Welt (2018)