Update Deutsche Bank: Geldwäsche in Russland / Rücktritt des Vorstands

Dieser Bericht ist Teil unserer ehemaligen „Harmful Cases“ Dokumentation, bei der wir kontinuierlich und kurz & knapp Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen, Völkerrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung in Unternehmen aufgezeichnet haben.

In dem Geldwäsche-Skandal bei der Deutschen Bank in Russland geht es laut einer Meldung von Bloomberg um deutlich höhere Summen als zuerst angenommen (Facing Finance berichtete (( http://www.facing-finance.org/de/2015/05/verdacht-auf-geldwaesche-bei-der-deutschen-bank/ )). Statt der dreistelligen Millionensumme wird jetzt von sechs Milliarden Dollar gesprochen, die in einem Zeitraum von über vier Jahren “gewaschen” wurden. (( http://www.bloomberg.com/news/articles/2015-06-05/deutsche-bank-probe-said-to-target-6-billion-of-russian-trades (aufgerufen am 11. Juni 2015) ))

Besonders brisant ist der Fall auch im Hinblick auf die Ermittlungen gegen Großbanken im FiFa-Skandal, die Schmiergeldtransaktionen und -wäsche nicht gemeldet hatten. (( http://www.n-tv.de/sport/Fifa-Ermittler-nehmen-Banken-ins-Visier-article15188001.html (aufgerufen am 11. Juni 2015) )) Banken tragen eine Mitverantwortung, kriminelle Geschäfte ihrer Kunden zu erkennen und zu verhindern.

Die Skandalserie bei der Deutschen Bank reißt nicht ab. Nach der Abstrafung durch die Aktionäre muss das Vorstands-Duo Jain und Fitschen nun zurücktreten, der Investmentbanker Jain sogar schon Ende Juni. Als neuer Kopf wird John Cryan das Steuer übernehmen. (( http://www.manager-magazin.de/unternehmen/banken/deutsche-bank-chefs-jain-und-fitschen-angeblich-vor-ruecktritt-a-1037580.html (aufgerufen am 11. Juni 2015) )) Auf ihm lastet die Erwartung, einen Richtungswechsel hin zu einer verantwortungsvollen Institution einzuschlagen.