Update: Dammbruch in Brasilien: Anklage gegen leitende Führungskräfte

 

Nach dem verheerenden Dammbruchunglück im brasilianischen Teilstaat Minas Gerais im November 2015, von dem auch FACING FINANCE mehrfach berichtete, ((FACING FINANCE, Beitrag vom 27.11.2015 , abgerufen am 25.10.2016, und FACING FINANCE, Beitrag vom 30.11.2016, abgerufen am 25.10.2016)) wurden 21 leitende Angestellte der Bergbauunternehmen Samarco Mineração, Vale S.A. und BHP Billiton von der Staatsanwaltschaft in Brasilien wegen Mordes angeklagt. ((MINING.com, Artikel vom 20.10.2016, abgerufen am 25.10.2016))

Dies sind nicht die ersten Anschuldigungen, die gegenüber den Unternehmen erhoben werden. Bereits im Mai reichten unabhängige brasilianische Staatsanwälte wegen der massiven Umweltzerstörungen eine Zivilklage gegen den brasilianischen Minenkonzern Vale S.A. und das australische Bergbau-unternehmen BHP Billiton sowie ihr Eisenerz-Joint-Venture Samarco ein, und forderte Entschädigungszahlungen i. H. v. 44 Milliarden Dollar. ((Reuters, Artikel vom 04.05.2016, abgerufen am 25.10.2016))

Bei dem als größte Umweltkatastrophe in der Geschichte Brasiliens bezeichneten Bergbauunglück brachen die Staudämme zweier Klärbecken der von Samarco betriebenen Eisenerzmine Germano. ((taz, Artikel vom 18.11.2015, abgerufen am 25.10.2016; BNamericas, Artikel vom 06.11.2015, abgerufen am 26.10.2016)) Dies setzte zum einen hochgiftige Schwermetalle frei, die die Umwelt entlang des Flusslaufes des Río Doce auf 800 km schwer verschmutzten, zum anderen zerstörte die Schlammlawine den Ort Bento Rodrigues. ((KoBra, Artikel vom 28.11.2015, abgerufen am 26.10.2016)) 19 Menschen starben, ungefähr 700 weitere wurden obdachlos. ((BHP Billiton Sustainability Report 2016, abgerufen am 26.10.2016))

Wie FACING FINANCE vor vier Monaten berichtete, ((FACING FINANCE, Beitrag vom 21.06.2016, abgerufen am 25.10.2016)) hat die sieben Monate andauernde Untersuchung der brasilianischen Staatspolizei ergeben, dass die klaren Anzeichen für ein erhöhtes Dammbruchrisiko von Samarco jahrelang ignoriert wurden. Das Unternehmen wies indes jegliche Anschuldigungen vorsätzlichen Fehlverhaltens von sich. ((MINING.com, Artikel vom 10.06.2016, abgerufen am 25.10.2016))