Neste Oil: Finnischer Energiekonzern in Regenwaldabholzung und Landnahme verwickelt

Dieser Bericht ist Teil unserer ehemaligen „Harmful Cases“ Dokumentation, bei der wir kontinuierlich und kurz & knapp Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen, Völkerrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung in Unternehmen aufgezeichnet haben.

Umweltzerstörungen in Malaysia

Der finnische Energiekonzern Neste Oil plant seine Geschäftsbeziehungen in der Palmölproduktion in Südostasien weiter auszubauen, und somit in zwei Jahren weltweit größter Palmölabnehmer und Agrotreibstoffproduzent zu werden.

Der „grüne“ Diesel, der aus dem gewonnenen Palmöl hergestellt wird,  weist eine CO2-Bilanz auf, die sogar schlechter als die herkömmlichen Diesels ist. Dennoch wird Neste Oil bald auch in die Kerosinherstellung und –lieferung für Lufthansa und Finnair einsteigen. Darüber hinaus ist Neste Oils Hauptlieferant, die IOI Group, in illegalen Holzeinschlag, Brandrodung und die Vertreibung von Indigenen verwickelt und wurde nach einem 12 Jahre andauernden Prozess unlängst von einem malaysischen Gericht in Sarawak der illegalen Landnahme, das dem eingeborenen Volk der Long Teran Kanan gehört, schuldig gesprochen.

Der gesteigerte Ausbau von Palmölplantagen in Südostasien führt derzeit zu wachsenden sozialen und wirtschaftlichen Problemen. Die großflächige Abholzung des Regenwaldes auf der malaysischen Insel Borneo beispielsweise hat zur Folge, dass schätzungsweise nur noch 3 % des Urwaldbestandes unberührt sind. Die zunehmende Nutzung des Anbaugebietes für Palmöl trägt außerdem dazu bei, dass der Preis anderer Agrarprodukte, insbesondere Lebensmittel, stetig ansteigt. Dies kann sowohl bei der lokalen Bevölkerung für Versorgungsprobleme sorgen als auch den weltweiten Nahrungsmittelpreis weiter in die Höhe treiben.

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