Bayer: Gefährliche Medikamententests

Dieser Bericht ist Teil unserer ehemaligen „Harmful Cases“ Dokumentation, bei der wir kontinuierlich und kurz & knapp Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen, Völkerrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung in Unternehmen aufgezeichnet haben.

Menschenrechtsverletzungen in Indien

Der deutsche Pharmakonzern Bayer verlagert wie viele andere Konzerne der Branche die Durchführung seiner Medikamentenstudien in Entwicklungs- und Schwellenländern. Allein im Jahr 2011 kam es zu 20 dokumentierten Todesfällen im Zusammenhang mit Bayer Medikamententests in Indien, in den letzten vier Jahren sogar zu 138.

Die hohe Zahl an möglichen Testpersonen verbunden mit niedrigen Preisen und meist korrupten Kontrollstrukturen ermöglicht es Pharmakonzernen wie Bayer die in Europa und westlichen Industriestaaten üblichen Teststandards deutlich zu senken. So zeigt eine WDR-Dokumentation, dass einem Großteil der Testpersonen nicht bekannt ist, dass sie an einer Studie teilnehmen.

Ein solches Vorgehen verstößt klar gegen die Helsinki-Deklaration des Weltärztebundes, demzufolge Probanden über alle Risiken etwaiger Medikamentenversuche aufgeklärt werden müssen. Nach Ansicht von Peter Sawicki, dem ehemaligen Leiter des Instituts für Wirtschaftlichkeit und Qualitätssicherung im Gesundheitswesen (IQWiG), sei dies „schlicht kriminell“.

Aus diesem Grund setzt sich die Coordination gegen Bayer-Gefahren dafür ein, dass westliche Pharmakonzerne in Entwicklungs- und Schwellenländern die gleichen Testbedingungen und Standards wahren wie sie in ihren Herkunftsländern üblich sind.

Weitere Informationen finden Sie unter:

Coalition against BAYER-Dangers

Coalition against BAYER-Dangers

Documentary

Coalition against BAYER-Dangers (EN)

Helsinki Declaration (EN)