Wie gut sind deutsche Pensionskassen als Anbieter betrieblicher Altersversorgung auf sozial-ökologische Kriterien eingestellt?

Untersucht wurden die Grundsätze der Kapitalanlage von 18 der größten deutschen Pensionskassen: mit einem ernüchternden Ergebnis. Lediglich 7 Anbieter haben klare Ausschlusskriterien formuliert und veröffentlicht, diese beziehen sich zumeist auf geächtete Waffen. 3 Anbieter investieren nicht in Kohleabbau oder -verstromung, machen das aber von Umsatzschwellen (25-30%) abhängig. Für 10 Anbieter wurde kein Nachweis gefunden, dass ihre Portfolios regelmäßig nach ESG-Kriterien bewertet werden (ESG Screening), und Engagement-Dialoge mit (kontroversen) Unternehmen werden auch erst von 7 Anbietern geführt. Auch die Bereitschaft, mit Facing Finance in den Dialog zu treten, war zum Teil eingeschränkt: 8 Anbieter waren an einem Dialog grundsätzlich nicht interessiert.

Wir fordern neben den Pensionskassen auch die Trägerunternehmen auf, ihrer Verantwortung für den Schutz der Menschenrechte und der Umwelt gerecht zu werden und sozial-ökologische Kriterien in der Kapitalanlage zu berücksichtigen. Die Versicherten selbst sollten bei ihrem Arbeitgeber darauf drängen, für die betriebliche Altersversorgung einen solchen Anbieter zu wählen, der klare Kriterien formuliert und wirksame Prozesse eingerichtet hat, um kontroverse Investitionen zu vermeiden.

 

Die Studie zum Download finden Sie hier.