Exportschlager Munition: Deutsche Ausfuhren in Krisen- und Spannungsregionen verzehnfacht

Die deutschen Exportgenehmigungen für Kleinwaffenmunition haben sich im ersten Halbjahr 2016 zum Vorjahreszeitraum verzehnfacht. Dies geht aus dem Rüstungsexportbericht für diesen Zeitraum hervor. (( Ausfuhr von Kleinwaffenmunition hat sich verzehnfacht. Abgerufen am 25.10.2016 ))

Demnach stieg der Wert der Genehmigungen für den Export von Munition von 27 Mio. auf 283,8 Mio. Euro an, hingegen sank der Wert für Exportgenehmigungen von Kleinwaffen von 12,4 Mio. auf 11,6 Mio. Euro. EU- und NATO-Länder (einschließlich der NATO-gleichgestellten Länder Australien, Neuseeland, Japan und Schweiz) nahmen deutsche Munition und Kleinwaffen im Wert von 275 Mio. Euro und der Irak im Wert von 5,4 Mio. Euro ab. Im Irak werden die Kurden im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) von Deutschland unterstützt.

Der Anstieg von Krisen- und Spannungsregionen lässt sich an den Verschiebungen in der Rangliste zu den Abnehmerländern erkennen. Die Türkei hat im ersten Halbjahr 2016 ihre Rüstungsimporte aus Deutschland auf 76,4 Mio. Euro erhöht und steigt in der Rangliste der Empfängerländer deutscher Rüstungsgüter von Platz 25 auf Platz 8. Auch Südkorea hat aufgrund der wachsenden Unsicherheit gegenüber dem kommunistischen Norden die Rüstungsimporte auf ca. 205 Mio. Euro erhöht und steigt somit in der Rangliste von Platz 10 auf Platz 4. Saudi Arabien bleibt auf Platz 3 der Rangliste, allerdings haben sich auch hier die Rüstungsimporte von 179 Mio. Euro auf 484 Mio. Euro erhöht. Durch die Abnahme einer Fregatte im Wert von 1 Milliarde Euro befindet sich Algerien derzeit auf Platz 1 der Rangliste. (( Deutsche Exporte von Kleinwaffen-Munition verzehnfacht. Abgerufen am 25.10.2016 ))