Große Finanzhäuser weiterhin milliardenschwer in den Klimawandel investiert

„Shorting the Climate“: die finanziellen Beziehungen großer internationaler Banken stehen im Widerspruch zu internationalen Klimaschutzabkommen, wie eine Studie von Sierra Club, dem Rainforest Action Network, BankTrack und Oil Change International deutlich macht (( https://next.ft.com/content/4e983b06-31aa-11e6-bda0-04585c31b153 14.06.2016, aufgerufen am 14.06.2016 )). Die Organisationen haben die finanziellen Beziehungen von 25 global agierenden Privatbanken aus Nordamerika und Europa zur fossilen Energiebranche zwischen 2013 und 2015 untersucht und kamen auf eine Summe von 786,39 Milliarden US-Dollar, die in fossile Energien investiert wurden und damit nach wie vor den Klimawandel befeuern (( https://d3n8a8pro7vhmx.cloudfront.net/rainforestactionnetwork/pages/15942/ attachments/original/1465854018/RAN_Report_Shorting_the_Climate_2016.pdf?1465854018 14.06.2016, aufgerufen am 14.06.2016 )).

Entgegen ihrer Nachhaltigkeitsberichte könne keine dieser Banken für sich beanspruchen, das Pariser Übereinkommen zum Klimaschutz zu fördern, wenn sie den fossilen Sektor finanzierten, so Yann Louvel, Klima- und Energiekoordinator bei BankTrack (( http://www.banktrack.org/show/news/new_report_finds_banks_betting_on _climate_change 14.06.2016, aufgerufen am 14.06.2016 )).

Das Pariser Klimaschutzabkommen vom Dezember 2015 zielt darauf ab, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius, höchstens 2 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten, zu begrenzen. Während Regierungen weltweit Einigkeit über die Notwendigkeit einer starken CO2-Reduktion zeigen, richten sich viele Finanzinstitute weiterhin am Profit aus und haben, wenn überhaupt, nur unzureichende soziale und ökologische Richtlinien für ihre Aktivitäten vorzuweisen.

In dem Bericht ist nachzulesen, dass allein die Deutsche Bank von 2013 bis 2015 6,73 Milliarden US-Dollar an Finanzierungen für den Kohleabbau zur Verfügung gestellt hat. 154 Milliarden US-Dollar gingen von den untersuchten Banken an Betreiber von Kohlekraftwerken, allein 24 Milliarden US-Dollar kamen dabei von der Citigroup. 307 Milliarden US-Dollar flossen in unkonventionelle Erdölprojekte (Gewinnung aus Ölsand, Ölbohrungen in der Arktis, sehr tiefe Offshore-Bohrungen) und 283 Milliarden US-Dollar in Unternehmen, die flüssiges Erdgas exportieren. JPMorgan Chase ist mit jeweils über 30 Milliarden US-Dollar der größte Geldgeber in den beiden letztgenannten Bereichen.

Die Organisationen haben auch einen Blick auf Menschenrechtsverletzungen geworfen, in die die Banken durch ihre Verbindungen zur fossilen Energiebranche verwickelt sind, und fordern zum Schutz von Umwelt- und Menschenrechten eine grundlegende Neuausrichtung des Bankgeschäfts, die die Finanzierung von Kohle-, Erdöl- und Erdgasunternehmen in naher Zukunft unterbindet (( https://d3n8a8pro7vhmx.cloudfront.net/rainforestactionnetwork/pages/15942/ attachments/original/1465854018/RAN_Report_Shorting_the_Climate_2016.pdf?1465854018 14.06.2016, aufgerufen am 14.06.2016 )).

Den kompletten Bericht „Shorting the Climate“ finden Sie hier.