Weltweite Proteste gegen Monsanto // Dürreresistenter Mais liefert Profit statt Ende des Hungers

Dieser Bericht ist Teil unserer ehemaligen „Harmful Cases“ Dokumentation, bei der wir kontinuierlich und kurz & knapp Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen, Völkerrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung in Unternehmen aufgezeichnet haben.

Im Mai fand zum wiederholten Mal der internationale “March against Monsanto” statt. In über 400 Städten protestierten Menschen in Afrika, Amerika und Europa gegen den umstrittenen Hersteller von Pestiziden und genverändertem Saatgut. (( http://www.taz.de/Kritik-an-US-Saatgutkonzern-Monsanto/!5200292/ (aufgerufen am 26. Mai 2015) ))

Zuletzt hatte es Aufsehen um den Konzern gegeben, da Glyphosat, der Hauptbestandteil seines weltweit vermarkteten und breit eingesetzten Pestizids, von der WHO als krebserregend eingestuft wurde (Facing Finance berichtete). (( http://www.facing-finance.org/de/2015/03/deutsch-who-monsantos-roundup-krebserregend/ (aufgerufen am 26. Mai 2015) )) Als Reaktion darauf wurde Glyphosat in mehreren Ländern verboten und in anderen aus dem Einzelhandel genommen. (( http://www.handelszeitung.ch/unternehmen/coop-und-migros-werfen-ware-von-monsanto-raus-785538 (aufgerufen am 20. Mai 2015) )) Die EU entscheidet dieses Jahr über eine Verlängerung der Zulassung. (( http://www.wdr5.de/sendungen/themanrw/monsanto-glyphosat-100.html (aufgerufen am 1. Juni 2015) )) Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal hat sich für ein Verbot des Mittels ausgesprochen. (( http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/monsanto-in-der-kritik-frankreich-verbietet-pestizid-roundup/11915572.html (aufgerufen am 15. Juni 2015) ))

Nicht so viel Aufmerksamkeit erhielt dagegen eine weitere Besorgnis erregende Studie des African Centre for Biodiversity (ACB) und Brot für die Welt über die Folgen des WEMA-Projekts in den beteiligten afrikanischen Ländern. (( http://www.db.zs-intern.de/uploads/1430856725-ACB-WEMA-Studie.pdf (aufgerufen am 7. Mai 2015) ))

In dem „Water Efficient Maize for Africa“-Projekt, ausgeführt von Monsanto und finanziert von der Gates Stiftung, soll der Anbau von genverändertem dürreresistenten Mais in wasserarmen Regionen in Afrika den Hunger bekämpfen. Stattdessen werden jedoch

Kleinbauern, die Monsantos genverändertes Saatgut anbauen, in die finanzielle Abhängigkeit oder sogar in den Ruin getrieben, da sie die notwendigen Pestizide nicht bezahlen können. Vor allem aber bringt der genveränderte Mais bei extremer Dürre sogar schlechtere Erträge ein, die durch den Verlust der Sortenvielfalt nicht wieder ausgeglichen werden können. (( http://www.weltagrarbericht.de/aktuelles/nachrichten/news/de/30674.html (aufgerufen am 7. Mai 2015) ))

Kritiker des WEMA-Projektes bezweifeln deshalb Monsantos wohlmeinende Absichten und werfen dem Konzern vor, nur an dem Zugang zum afrikanischen Saatgutmarkt interessiert zu sein und nicht an einem Konzept, um den Menschen im dürregeplagten Teil des Kontinents, der in den nächsten Jahren zusätzlich unter den Folgen des Klimawandels leiden wird, eine umsetzbare Alternative für nachhaltige Nahrungsmittelbeschaffung zu bieten. (( http://www.db.zs-intern.de/uploads/1430856627-ZusammenfassungWEMA.pdf (aufgerufen am 7. Mai 2015) ))