Umweltzerstörung durch Minen: Glencore soll eigene Nachhaltigkeitsstandards einhalten

Dieser Bericht ist Teil unserer ehemaligen „Harmful Cases“ Dokumentation, bei der wir kontinuierlich und kurz & knapp Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen, Völkerrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung in Unternehmen aufgezeichnet haben.

Die Schweizer NGO ask! hat einen Schattenbericht veröffentlicht, der ausführlich die Bedingungen in und um die von Glencore Xstrata geführten Minen beleuchtet. (( http://www.askonline.ch/fileadmin/user_upload/documents/Thema_Wirtschaft_und_Menschenrechte/Bergbau_Rohstoff/Glencore_Kolumbien/INFORME_SOMBRA_GLENCORE_-_SHADOW_REPORT_layout.pdf (aufgerufen am 28. Mai 2015) )) Die Organisation ask! kommt zu dem Schluss, dass es erhebliche Diskrepanzen zwischen den Nachhaltigkeitsberichten und den Geschäftspraktiken vor Ort gebe und fordert den Konzern auf, den Ankündigungen der eigenen Nachhaltigkeitsberichte auch nachzukommen und die gesetzlichen Auflagen vor Ort zu implementieren.

Das Schweizer Unternehmen Glencore unterhält über ihr Tochterunternehmen Prodeco Minen in Kolumbien, die Steinkohle abbauen. Prodecos Minen La Jagua und Calenturitas erlangten traurige Berühmtheit durch massive Umweltverschmutzung, illegalen Kohleabbau sowie Gewerkschaftsbehinderung und Kooperation mit dem Militär.

Allein zwischen 2007 und 2010 hat Glencore zehn Sanktionen von seiten der kolumbianischen Umweltbehörden wegen gravierender Umweltverschmutzung erhalten und über 1,4 Millionen Dollar Strafe gezahlt. (( http://www.askonline.ch/fileadmin/user_upload/documents/Thema_Wirtschaft_und_Menschenrechte/Bergbau_Rohstoff/Glencore_Kolumbien/Zusammenfassung_Schattenbericht_deutsch.pdf (aufgerufen am 28. Mai 2015) )) Die Menschen, die in der Nähe der Kohleminen leben, werden zu Umsiedelungen gezwungen, und verlieren damit und durch immer tiefer liegendes Grundwasser und die Verseuchung fruchtbarer Böden ihre Lebensgrundlage. Zudem entwickeln viele durch die Verschmutzung von Luft und Wasser chronische Krankheiten. (( http://www.askonline.ch/fileadmin/user_upload/documents/Thema_Wirtschaft_und_Menschenrechte/Bergbau_Rohstoff/Glencore_Kolumbien/Reisebericht_Kolumbien_2015_-_Gruppe_Saeuliamt.pdf (aufgerufen am 28. Mai 2015) ))

Auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Minen werden kritisiert. Beispielsweise werden Glencore Verstöße gegen die Vereinigungsfreiheit und Sicherheitsbestimmungen vorgeworfen. (( http://www.tageswoche.ch/de/2015_19/international/687472/Kolumbianische-Aktivisten-nehmen-Glencore-in-die-Kritik.htm# (aufgerufen am 28. Mai 2015) ))

Besonders einschneidend ist die ungeklärte Tötung von vier Zivilisten durch eine mit dem Schutz der Glencore-Minen betraute Militäreinheit. (( http://www.askonline.ch/fileadmin/user_upload/documents/Thema_Wirtschaft_und_Menschenrechte/Bergbau_Rohstoff/Glencore_Kolumbien/Zusammenfassung_Schattenbericht_deutsch.pdf (aufgerufen am 28. Mai 2015) ))

Der Beharrlichkeit einer Gruppe Schweizer Bürger aus Gemeinden, die die Steuerzahlungen von Glencore abgelehnt hatten, ist es zu verdanken, dass sich Glencores CEO Ivan Glasenberg selbst auf eine Reise in die betroffenen Gebiete begeben hat. Er erkärte daraufhin, sich um die Verbesserung der Umstände kümmern zu wollen. Dies dürfen nicht nur leere Worte bleiben. (( http://www.spiegel.de/panorama/glencore-ceo-mark-mcmanus-und-die-steinkohlemine-prodeco-a-1034205.html (aufgerufen am 28. Mai 2015) ))