Peruaner fordert Ausgleichszahlung von RWE wegen Beitrag zum Klimawandel

Dieser Bericht ist Teil unserer ehemaligen „Harmful Cases“ Dokumentation, bei der wir kontinuierlich und kurz & knapp Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen, Völkerrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung in Unternehmen aufgezeichnet haben.

Es handelt sich um einen Präzedenzfall: Ein Peruaner fordert eine Kompensationszahlung vom Klimasünder RWE für seinen Beitrag zum Schmelzen der Gletscher in der Andenregion Cordillera Blanca. Innerhalb Europas hat RWE die meisten Treibhausgasemissionen zu verantworten. Erstmals müsste ein Konzern gemäß dem Verursacherprinzip seine klimaschädlichen Aktivitäten ausgleichen. (( http://germanwatch.org/de/10001 (aufgerufen am 13.04.2015) ))

Der Andenbauer und Fremdenführer Saúl Luciano Lliuya sorgt sich um das enorme Ansteigen des Gletschersees oberhalb seines Hauses in der Stadt Huaraz. Seit 2003 hat sich das Volumen des Sees vervierfacht. Zwei Gletscher drohen in den See zu rutschen- eine gewaltige Flutwelle wäre die Folge. Sie brächte nicht nur das Leben von Saúl Luciano Lliuya in Gefahr, sondern auch das der anderen 55.000 Einwohner von Huaraz. Das Ausrufen des Notstandes ist zu einer Alltäglichkeit geworden. Ein Frühwarnsystem gibt es nicht. (( http://www.theguardian.com/environment/2015/mar/16/peruvian-farmer-demands-climate-compensation-from-german-company (aufgerufen am 13.04.2015) ))

Mithilfe einer Hamburger Anwaltskanzlei fordert der Peruaner vom Energiekonzern RWE für seine Treibhausgasemissionen eine Kompensation von 20.000 Euro, um entsprechende Schutzmaßnahmen einleiten zu können. Dazu gehören die Verstärkung der Dämme, die kontrollierte Entwässerung des Sees sowie die Installation eines Frühwarnsystems. Bei Verweigerung der Zahlung strebt Lliuya eine Zivilklage auf Schutz seines Eigentums an. (( http://germanwatch.org/de/10036 (aufgerufen am 13.04.2015) ))

Begleitet wird die Forderung von der NGO Germanwatch. „Ein solcher Vorstoß ist in Europa bisher einmalig“, so Christopher Bals, politischer Geschäftsführer der NGO. (( http://germanwatch.org/de/10001 (aufgerufen am 13.04.2015) ))