Cargill und Bunge weiter an der Zerstörung des Regenwaldes in Bolivien und Brasilien beteiligt

Die neue Studie der Organisation Mighty Earth untersucht den Einfluss der weltweiten Fleischproduktion auf den südamerikanischen Regenwald. Besonders im Fokus steht hierbei die Soja-Produktion der beiden Großkonzerne Cargill und Bunge. Soja wird hauptsächlich als Futter in der Massentierhaltung verwendet. Die Soja-Produktion sorgt für immense Abholzung von Regenwald, da brasilianische und bolivianische Bauern in großem Umfang Bäume fällen, um ihre Anbaufläche zu steigern und größere Mengen liefern zu können.

Eine Auswertung von Satellitenaufnahmen im Zeitraum 2011 bis 2015 belegt den starken Rückgang des Regenwaldes in den untersuchten Regionen. In diesem Zeitraum wurde auf dem von Cargill genutzten Land eine zusätzliche Fläche von rund 1.300 Quadratkilometern und für Bunge von rund 5.666 Quadratkilometern gerodet.

Dies passiert, obwohl Cargill zusammen mit anderen Firmen 2014 einen Vertrag unterschrieben hat, der vorsieht, die Abholzung von Regenwald bis 2020 völlig einzudämmen. Firmenvertreter von Cargill und Bunge verweisen darauf, dass das Abholzen nur zu verhindern sei, wenn alle beteiligten Unternehmen in die Pflicht genommen werden und, dass mehr Geld in die Erforschung von nachhaltigem Umgang mit den Anbauböden bereitgestellt werden müsse. Die brasilianische Regierung hingegen will ihre Bemühungen gegen die Abholzung von Regenwald vorzugehen, verstärken. Die bolivianische Regierung wiederum gibt der Ernährungssicherheit die absolute Priorität. Folglich gibt es sehr wenige Gesetze, die eine Ausweitung des Agrarsektors verhindern. Mittlerweile sind aber schon 80% der CO2-Emission Boliviens auf die Abholzung von Regenwald zurückzuführen. ((https://www.nytimes.com/2017/02/24/business/energy-environment/deforestation-brazil-bolivia-south-america.html?_r=0 ))

Bereits 2014 kritisierte Facing Finance Cargill im DIRTY PROFITS 3 Bericht für einen viel zu nachlässigen Einsatz gegen die Abholzung des Regenwaldes, gegen Kinder- und Zwangsarbeit auf Palmöl-Plantagen sowie gegen afrikanische Regierungen, die gegen die Interessen der Lokalbevölkerung agieren, weil diese besseren Zugang zu lokalen Anbauflächen zwecks Ernährungssicherheit erhalten möchte. Ein stärkerer Schutz des Regenwaldes und ein Ende der Abholzungen sind aber substantiell für den Erhalt unseres Ökosystems und das Eindämmen der CO2-Emission.  (( http://www.facing-finance.org/de/publications/dirty-profits-3/ ))

Cargill ist einer der größten privaten US-Konzerne, was den Zugang zu Finanzdaten des Unternehmens deutlich erschwert. Im Rahmen des DIRTY PROFITS 3 Berichts wurden trotzdem Finanzbeziehungen zu BNP Paribas, Barclays, Deutsche Bank, ING, HSBC, UBS und Credit Suisse zwischen 2012 und 2014 nachgewiesen. Des weiteren hat sich Cargill weder zu den Kriterien des UN Global Compact verpflichtet, noch sind irgendwelche Bemühungen für mehr Klima- und Umweltschutz bekannt.