Airbus unter Korruptionsverdacht

Laut einer knappen Pressemitteilung des Konzerns vom 7.8.2016 hat die britische Antikorruptionsbehörde (Serious Fraud Office, SFO) Ermittlungen wegen des Verdachts auf „Betrug, Bestechung und Korruption“ gegen den europäischen Rüstungshersteller Airbus eingeleitet. ((http://www.airbusgroup.com/int/en/news-media/press-releases/Airbus-Group/Financial_Communication/2016/08/Ad-hoc_Airbus-Group-Statement—European-Credit-Agencies-Disclosure~query=P3RlbmFudHM9YWlyYnVzZ3JvdXA%3D~.html)) Es seien „Unregelmäßigkeiten“ im Zusammenhang mit „Beratern einer dritten Partei“ festgestellt worden. ((https://www.sfo.gov.uk/2016/08/08/airbus-group-investigation/)) Dabei handelt es sich um Geschäfte der zivilen Luftfahrtsparte von Airbus, bei denen Berater und Vermittler in anderen Ländern eingeschaltet worden seien, ohne dass diese in den Finanzierungsanträgen an die UKEF (UK Export Finance) erwähnt wurden. ((http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2016-08/wirtschaftskriminalitaet-airbus-betrug-ermittlungen)) Auf diese Weise könnte Airbus seinen Absatz illegal erhöht haben.

Nach Angaben des Pressesprechers Jeremy Greaves hat Airbus den Fall selbst aufgedeckt und im April dieses Jahres an die Behörden weitergeleitet. Neben der UKEF haben daraufhin auch die Kreditversicherungen in Frankreich (Coface) und Deutschland (Euler Hermes) ihre Exportkreditgarantien für Airbus gestoppt. ((http://www.aero.de/news-23856/Airbus-Exporte-Vorerst-keine-staatlichen-Garantien-.html)) Die Ermittlungen könnten sich über Jahre hinziehen.

Mehr Informationen zu Airbus finden Sie auch in unserem Bericht Dirty Profits 4 sowie in Die Waffen meiner Bank.