Nestlé: Gewerkschaftsrechte der Philippinen dauerhaft verletzt

Dieser Bericht ist Teil unserer ehemaligen „Harmful Cases“ Dokumentation, bei der wir kontinuierlich und kurz & knapp Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen, Völkerrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung in Unternehmen aufgezeichnet haben.

Korruption und Menschenrechtsverletzungen auf den Philippinen

Seit nunmehr 9 Jahren befinden sich ArbeiterInnen der Nestlé-Gewerkschaft der Philippinen im Streik und noch immer scheint es keine Aussichten auf eine Schlichtung zu geben. Das höchste Gericht hat 2008 zum dritten Mal den Streikenden Recht gegeben und Nestlé dazu aufgefordert, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Dieser richterliche Beschluss wurde aber bislang von Nestlé ignoriert, was damit begründet wurde, dass die Streikenden bereits 2002 entlassen worden seien.

Neben Zwangsentlassungen wird auch von bislang insgesamt 48 Todesfällen berichtet, darunter die Ermordung zweier Gewerkschaftsführer. Den meisten der Kinder der ehemaligen Arbeiter wird darüber hinaus die Schulausbildung verweigert, 78 % der Arbeiter haben ihre Wohnungen verloren und 250 Arbeiter werden strafrechtlich aufgrund von streikbedingten Delikten verfolgt.

Ursprung des Streites zwischen Gewerkschaftlern und Unternehmen war die Forderung, Pensionsbezüge in die Verhandlungen einzubeziehen, was jedoch vom Konzern abgelehnt wurde. Nach der Gründung einer zweiten Gewerkschaft durch die Geschäftsleitung von Nestlé Philippinen wurde der Konzern im Mai 2011 von der Employers Confederation of the Philippines (ECOP) mit dem Kapatid Award für seinen „industriellen Frieden und Harmonie“ und seine „soziale Verantwortung“ ausgezeichnet.

Weitere Informationen finden Sie unter:

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