Vale S.A. : Streit über unbezahlte Abgaben

Dieser Bericht ist Teil unserer ehemaligen „Harmful Cases“ Dokumentation, bei der wir kontinuierlich und kurz & knapp Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen, Völkerrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung in Unternehmen aufgezeichnet haben.

Steuerhinterziehung in Brasilien

In einem Streit über unbezahlte Abgaben in Brasilien haben Vale S.A. und die brasilianische Regierung eine Vereinbarung getroffen. Vale, größter Eisenerz-Erzeuger weltweit und zweit-größter Nickel-Erzeuger, wurde verpflichtet, vier Milliarden brasilianische Reais (circa 2,22 Milliarden US$) zu bezahlen. Ein entsprechender Antrag der brasilianischen Behörden betraf ursprünglich Abgaben für den Zeitraum von 1996 bis 2002, die mit dem Profit seiner nicht-brasilianischen Tochterunternehmen verbunden waren. Jedoch hat die Geldstrafe mit Zinsen und Strafgebühren laut Energie- und Bergbauminister Edison Lobao dieses Jahr sieben Milliarden Reais erreicht.

Im März 2012 wurde eine Arbeitsgruppe von den Vertretern der zwei Parteien eingesetzt, um einen langwierigen Rechtsstreit zu verhindern. Vale wollte anfangs nicht die gesamte Geldstrafe bezahlen und versuchte alle möglichen gesetzlichen Mittel auszuschöpfen, um die Strafe zu umgehen. So stellte das Unternehmen die Datenbank der Bergwerkabteilung in Frage und betonte, dass die Besteuerung der ausländischen Einnahmen als doppelte Besteuerung in Brasilien verfassungswidrig sei. Dies wurde jedoch vom regionalen Berufungsgericht abgelehnt.

Dennoch wurde im Juli schließlich eine Übereinkunft zwischen den Behörden und dem Unternehmen gefunden. Die endgültige Geldstrafe wird sich auf mehr als zwei Milliarden US Dollar belaufen, anstatt der ursprünglich geplanten vier Milliarden Dollar. Auf jeden Fall ist Vale stark genug, um diese Geldstrafe zu verkraften. Allein 2010 erreichte das Unternehmen Profite in Höhe von 17 Milliarden Dollar.

Weitere Informationen finden Sie unter:

Bloomberg (en)

Tax News (en)

Nasdaq (en)

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