Chevron: Verantwortlich für Ölpest in Brasilien

Dieser Bericht ist Teil unserer ehemaligen „Harmful Cases“ Dokumentation, bei der wir kontinuierlich und kurz & knapp Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen, Völkerrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung in Unternehmen aufgezeichnet haben.

Umweltkatastrophe in Brasilien

Im November 2011 traten ca. 3,600 Barrel Rohöl bei Bohroperationen vor der brasilianischen Küste in den Atlantischen Ozean aus. Betreiber der betroffenen Bohrinsel war der US-Ölgigant Chevron, die Bohranlagen wurden von Transocean bereitgestellt. Aufgrund des Unfalls wurden Chevron von einem brasilianischen Gericht 2012 bis auf weiteres alle Operationen auf brasilianischem Territorium untersagt. Die Höhe des etwaige Schadensersatzes steht noch nicht fest.

Das Verbotsverfahren wurde von einer Gruppe unabhängiger Bundesankläger (? Sind das dann keine Staatsanwälte und wenn doch, sind sie dann noch unabhängig?) angestoßen. Sie fordern eine Schadensersatzzahlung in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar und beschuldigen darüber hinaus 17 Geschäftsführer von Chevron und Transocean krimineller Delikte, die mit Haftstrafen von bis zu 31 Jahren geahndet werden können. Beide Firmen streiten jegliches Eigenversagen ab und behaupten, der Ölaustritt habe weder Menschen verletzt, noch „wahrnehmbare Auswirkungen auf maritimes Leben oder die menschliche Gesundheit“ gehabt.

Allerdings wurde der Konzern sowohl von Ministerien als auch von Ölaufsichtsbehörden wiederholt für seine mangelhaften Auskünfte über die Schwere des Austritts während der ersten Tage und wegen seines Versagens, passendes Notfallgerät bereitstellen zu können, schwer kritisiert.

Weitere Informationen finden Sie unter folgenden Links:

NOLA.com (EN)

Reuters (EN)