Nestlé, Cargill und Archer Daniels Midland: Zivilverfahren wegen Kinderarbeit in Côte d´Ivoire

Wie Facing Finance im Januar dieses Jahres berichtete, haben sechs ehemalige Kinderarbeiter Klage gegen Nestlé, Archer Daniels Midland und Cargill eingereicht. Sie geben an, aus Mali nach Côte d´Ivoire verschleppt und dort zur Kakaoernte gezwungen worden zu sein.

Ursprünglich wurde die Klage bereits im Jahr 2005 eingereicht, 2010 aber mit der Begründung abgelehnt, dass sie nicht unter den Alien Tort Claims Act fiele. Dieser legt fest, dass Ansprüche, die sich auf das US-amerikanische Zivilrecht stützen, vor US-amerikanischen Gerichten verhandelt und eingeklagt werden können, auch wenn die Beteiligten nicht US-amerikanischer Nationalität sind und die Ereignisse nicht auf US-Boden stattgefunden haben.

Das Berufungsgericht wies diese Argumentation jedoch zurück und der Fall wurde wieder an das Gericht erster Instanz gereicht, um festzustellen, ob der Fall die USA “berühre” – eine Voraussetzung für den Alien Tort Claims Act, die im Fall Kiobel v. Royal Dutch Petroleum Co. 2013 festgelegt wurde.

Die Kläger sehen dies gegeben, da wichtige Entscheidungen der Unternehmen, die die Kinderarbeit ermöglicht haben, in den Vereinigten Staaten getroffen worden seien. Im Juli 2016 haben sie nun ihre Klageschriften angepasst und erneut eingereicht.

Es bleibt abzuwarten, wie der Fall in zweiter Runde entschieden wird.

Mehr Informationen finden Sie auch unter: http://www.iradvocates.org/press-release/nestle/iradvocates-file-second-amended-complaint-nestle-attempt-bring-justice-former