Apple: Rekordgewinn auf wessen Kosten?

Dieser Bericht ist Teil unserer ehemaligen „Harmful Cases“ Dokumentation, bei der wir kontinuierlich und kurz & knapp Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen, Völkerrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung in Unternehmen aufgezeichnet haben.

Für das Quartal 4/2014 hat Apple einen Gewinn von 18 und einen Umsatz von 74 Milliarden Dollar bekannt gegeben, resultierend aus Rekordzahlen durch den App Store, den Mac und das iPhone, von dem mehr 74 Millionen Stück verkauft wurden. Der Vorstand kündigte eine Dividendenzahlung von 0,47 Dollar pro Aktie an.

18 Milliarden Dollar seien der Rekord in der Wirtschaftsgeschichte, kommentierte der Deutschlandfunk, und verglich Apple mit einem Traditionsunternehmen wie Siemens, das in einem Quartal einen Gewinn von nur 1 Milliarde Euro machte. Auch die Welt zieht Vergleiche und bemerkt, dass viele Staaten einen geringeren Wert hätten wie Apple mit 683 Milliarden Dollar Marktwert.

Im Januar 2015 kostete ein iPhone 6 bei einem deutschen Elektromarkt 700, das iPhone 6 Plus 900 Euro. Dabei liegen Analysen zufolge die Produktionskosten für ein iPhone 6 bzw. ein iPhone 6 plus bei lediglich 227 bzw. bei 242 Dollar.

Darin enthalten sind Kosten für den Zusammenbau und eine technische Überprüfung von 11 Dollar (Assembly & Test) und für andere Posten (Other) Kosten von 34,50 Dollar, die möglicherweise die Arbeitskosten darstellen.

 

Produziert wurden die iPhone 6 bei Foxconn und Pegatron, wobei Apple immer mehr Produkte von Pegatron liefern lasse. Grund dafür sei möglicherweise, dass Pegatron geringere Gewinnmargen akzeptiert habe. Schon 2013 hatte China Labor Watch die Arbeitsbedingungen bei Pegatron scharf kritisiert, und im Dezember 2014 veröffentlichte die BBC Videoaufnahme aus den Fabriken, die übermüdete ArbeiterInnen zeigten, die während der Arbeitsschicht einschliefen. Die BBC deckte Schichten von 16 Stunden, 18 Arbeitstage in Folge, verpflichtende Überstunden und unbezahlte Arbeitsmeetings auf. Apple wies die Vorwürfe von sich; das Selbstverständnis des Unternehmens beinhaltet, dass Partnerunternehmen die höchsten Menschenrechtsstandards einhalten müssten.