Rio Tinto: Wegen Mitschuld an Kriegsverbrechen vor Gericht

Dieser Bericht ist Teil unserer ehemaligen „Harmful Cases“ Dokumentation, bei der wir kontinuierlich und kurz & knapp Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen, Völkerrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung in Unternehmen aufgezeichnet haben.

Menschenrechtsverletzungen in Papua Neuguinea

Im Jahr 2000 wurde das britische Unternehmen Rio Tinto von Einwohnern der Insel Bougainville in Papua Neuguinea vor Gericht gebracht. Unter Anwendung des US Gesetzes zur Regelung von ausländischen Ansprüchen (Alien Tort Claims Act) wurden Umweltanklagen bereits verworfen; Beschuldigungen wegen Völkermordes und Kriegsverbrechen wurden allerdings im Jahr 2011 von einem US amerikanischen Gerichtshof wiederaufgenommen.

Rio Tinto wird vorgeworfen, an Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit der papua-neuguineischen Armee während des Sezessionskonflikts auf Bougainville Mitschuld zu tragen. Nachdem Minenarbeiter 1988 eine Kupfermine, die dem britischen Konzern gehörte, sabotiert hatten, soll Rio Tinto die Regierung zur Errichtung einer Blockade verleitet haben, die bis 1997 den Tod von 10.000 Menschen zur Folge hatte.

Der Sezessionskonflikt von Bougainville war ein Bürgerkrieg, der zwischen 1988 und 1998 eine geschätzte Zahl von 15.000 bis 20.000 Opfern forderte. Die Bougainville Copper Ltd. Kupfermine, in welcher der britische Bergbaukonzern Rio Tinto über die Anteilsmehrheit verfügte, soll eine Schlüsselrolle in der Eskalation des Konfliktes gespielt haben.

Weitere Informationen finden Sie unter den folgenden Links:

Reuters (en)

Business and Human Rights (en)